Fernweh

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Geradeaus starrend, kribbelt es mir. Wieso denkt man zurück wenn man nach vorne sieht?

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Hinter uns haben wir die Momente gelassen, unzählige Erlebnisse, gleich ob schöne oder grindige. Geschichten können wir erzählen, als wir nackt am Trafalgar Square standen und London direkt auf der Haut eingesogt haben, in uns. Die Verklebtheit der Faszien wurde auf einmal viel erträglicher. Immer wieder poppen einzelne, frivole Sinnlichkeiten auf. In Biariz bestohlen und leer am Meer zu sitzen fühlt sich rückblickend erregend an. Was wären wir ohne die nervenzerstückelnden Erinnerungen, wenn die Routine täglich die Eingeweide auffrisst? Ich ergötze mich dann an der Vergangenheit in der Ferne. An Orten, die nur damals besonders waren weil wir dort waren und sie in dem Moment, in diesem Moment schätzen, danach lächzen und uns sehnen. Jedes Mal ein Stück größer gelebt und jetzt einen Schmerz mehr in der Sammlung. Eine Sammlung die du niemandem offenbaren kannst, der sie nicht selbst besitzt.

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Ja und manchmal machens die blauen Häuschen auf der Donau ein bisschen leichter den eledigen, reudigen, bebenden Schmerz zu ertragen, den wir jedes mal wieder bereit sind auf uns zu nehmen um das Leben lebendig zu spüren.

viktoria pontasch